Bücher im Wettbewerb - welche Chancen hat das Buch im digitalen Zeitalter?

In Deutschland verzeichnet der Buchhandel einen drastischen Rückgang, nur 44 Prozent der Bundesbürger geben ihr Geld noch für Bücher aus. Bücher im Wettbewerb haben, so sieht es zumindest aktuell aus, kaum noch eine Chance. Wie sollen sich Bücher im Wettbewerb gegen Smartphones und Netflix behaupten? Aber der deutsche Leser war immer schon unberechenbar. Was genau gekauft wird und was die deutschen Leser wirklich interessiert, kann niemand voraussehen. Wenn Bücher im Wettbewerb sind, haben sie ganz sicher eine Chance.

Kein Interesse mehr am Buch

Gibt es in Deutschland eine Krise im Buchhandel? Die Menschen lesen weniger – das stimmt so nicht. In einigen Sparten lesen die Deutschen sogar mehr als noch vor einigen Jahren. Im Sommer 2018 veröffentlichte der Börsenverein des deutschen Buchhandels eine sehr interessante Studie, und zwar über das Verhalten derjenigen Deutschen, die Bücher kaufen. Wie steht es wirklich um die Bücher im Wettbewerb zu den neuen Medien? Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen Deutsche, die bisher in regelmäßigen Abständen ein Buch gelesen haben, keine Bücher mehr gekauft. Weder in der Buchhandlung in der Innenstadt noch im Internet. Weniger als die Hälfte der Deutschen gibt generell noch Geld für Bücher aus. Auf den ersten Blick sieht es hier um die Bücher im Wettbewerb eher düster aus. Verglichen mit anderen Ländern ist das nichts Besonderes, aber für Deutschland ist es ein dramatischer Rückgang. Können Bücher überhaupt noch bestehen?

Warum lesen die Menschen nicht mehr?

Es muss Gründe haben, warum die Deutschen nicht mehr so gerne lesen wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrzahl der für die Studie Befragten sagte, dass sie keine ruhige Minute mehr mit einem Buch verbringen können. Die Zeit, die sie übrig haben, gehört dem Smartphone. Viele geben offen zu, dass sie zu ihrem mobilen Telefon eine Art Suchtbeziehung haben. Im Schnitt schaut jeder Deutsche alle 18 Minuten auf sein Smartphone, aber offensichtlich niemand mehr in ein Buch. Auch etwas Anderes lässt die Bücher im Wettbewerb chancenlos zurück – Streamingdienste wie Netflix.

Lieber ins Internet schauen

Sender wie Netflix bedienen jeden Geschmack. Es gibt Serien für Romantiker, für Fantasyfans, für historische Interessierte und für alle, die sich einfach nur unterhalten lassen möchten. Netflix übernimmt die Rolle, die früher Bücher hatten. Keiner, der sich gruseln möchte, oder es spannend mag, muss mehr zum Buch greifen. Ein Blick auf das Smartphone reicht aus und das 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Netflix ist spannender, berührender und vor allem plastischer als jedes Buch. Es wird dem Buch nicht so einfach gelingen, sich gegen diesen scheinbar übermächtigen Konkurrenten durchzusetzen.

Fazit

Der deutsche Buchhandel befindet sich in einem drastischen Wandel. Lesen ist leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Selbst wenn das Buch noch so spannend ist, die Nachrichten auf dem Smartphone und die neue Serie auf Netflix sind um einiges spannender. Ein wenig Hoffnung macht allerdings die Buchmesse, die aktuell noch in Leipzig läuft, sie verzeichnet mehr Besucher als im letzten Jahr. Vielleicht kann eine neue Generation der Verleger dabei helfen, dass Bücher im Wettbewerb bleiben und dass sich der Buchhandel endlich wieder von seiner Talfahrt erholt.

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